DIE SPIRALE

ODER

DIE MENSCHHEIT AM SCHEIDEWEG

 

 

1.        Einleitung

 

2.       Die Menschheit auf dem Weg nach oben - eine Pyramide

 

3.       Die Spirale - Realität oder Vision

 

4.       Der Mensch - ein Molloch, der sich selbst auffrisst

 

5.       Gibt es eine ideale Gesellschaft ?

 

6.       Wie weiter?

 

7.       Funktion von Parteien

 

8.       Rolle des Weltkommunismus

 

9.       Das 20. Jahrhundert: Geschichte und Vision

 

10.    Der kapitalistische Sozialismus

 

11.     Der Mensch: Ursache, Ziel und Opfer seiner selbst

 

 

 

 

 

 

 

Vorwort zur Spirale (Mai 1999)

 

 

 

 

 

 

 

Kann es sein

Dass ein einzelner Mensch

Für alle spricht

Und dabei denkt

 

Gott spricht durch mich?

 

Eine Sense trennt

Hundert Ähren vom Halm

Ein Gedanke

Kann tausendfach stärker sein

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Spirale oder die Menschheit am Scheideweg

1. Einleitung
Eigentlich scheint alles klar zu sein. Der „Kommunismus“ ist Tod, es lebe das „Kapital“. Was die einen in seelische Konflikte stürzt, bedeutet für die anderen einen Sieg. Das sind die Umwälzungen in Osteuropa sicher, denn die feudalistischen und repressiven, im Namen des Volkes, entstandenen Machtstrukturen wurden hier friedlich, dort im blutigen Kampf beseitigt. Doch es bahnt sich nur ein Machtwechsel an zwischen „Parteiideologie“ und „Geldideologie“. Beide jedoch sind „Tageserscheinungen“ bzw. „Tagesaufgaben“ und es wird verkannt, dass die eigentlichen negativen Entwicklungsprozesse unterschwellig, aber mit Vehemenz weiterlaufen.

Notwendig ist ein völlig neues Herangehen an die weitere Mensch-heitsentwicklung, denn die Frage entweder / oder muss als Existenz-frage Einzug in die geistige Welt der Menschen finden. Die nie zu zerstörende Idee nach einer nicht zu realisierenden gerechten Welt (dem Sozialismus?) ist ebenso eine Erkenntnis der Siege und Niederlagen unseres Jahrhunderts wie die Tatsache, dass das Kapital, genauer das Geld und seine Macht, die in jedem einzelnen Individuum

vorhandenen produktiven und zerstörenden Triebkräfte besonders fördert und letztlich nicht die vor uns stehenden Aufgaben lösen kann.

Doch es scheint, dass die menschliche Kreatur in ihrer Raubtierhaftigkeit und moralischen Unvollkommenheit die Ursache, das Ziel und Opfer seiner Unternehmungen wird.

Einen Ausweg aus dem täglichen Kreislauf gibt es nicht; es sei denn, das kleine Stück Egoismus im Menschen kann unter Kontrolle gebracht werden: jeder bei sich selbst, nicht nur andere bei anderen.

 

Ist das möglich?

 

NEIN!

 

 

 

2. Die Pyramide - oder die Menschheit auf dem Weg nach oben

Jährlich besichtigen Millionen die Kulturschätze vergangener Jahrtausende. Eine Zeit, die scheinbar weit zurückliegt, wird zum Tagesproblem, denn die Menschheit steht am Scheideweg und muss sich auf ihre Wurzeln, die inneren objektiven und vor allem subjektiven Triebkräfte der Entwicklung besinnen und fragen: „Was bleibt?“

Das ist viel, zuviel, um es leichtfertig zu verspielen.

Die Entwicklung der Produktivkräfte, d. h. die Fähigkeit des Individualismus Mensch, vollzog sich zwar diskontinuierlich, doch im Ergebnis immer nach vorn, oder bildhaft gesprochen, nach oben.

Stellt man sich die vergangenen Jahrhunderte als immer jeweils größeren Kegel oder größere Pyramiden vor, dann kann eine über die andere gestülpt werden. Das Neue baut auf dem Alten auf, zugleich wird die Pyramide am Fuß breiter und ihre Spitze ragt immer höher hinauf, letztlich bis in den „Weltraum“. Der Mensch ist die Krone der Schöpfung - diese Vorstellung zieht seit Jahrhunderten als wehende Fahne zur Orientierung vor der Menschheit her. Der menschliche Geist als Erbauer der Jahrhundertpyramiden thront oben auf der Spitze und betrachtet sich und seine Geschichte. An vielen Stellen sind

die Pyramiden durchsichtig und wir können unseren Weg in Etappen nachvollziehen.

Die Grundfläche der Pyramiden wurde immer größer, eine verständliche Tatsache, unsere Erde wird auch immer umfangreicher in den Bau- und Entwicklungsprozess einbezogen. Damit einher geht eine scheinbare Stabilität des Fortganges und die Vorstellung: „Weiter so, koste es, was es wolle“.

Der fiktive Weltmarkt, getragen vom Leistungswillen des Individualismus Mensch, baut tagtäglich an einer neuen Pyramide - wohlwissend, dass der Baugrund (sprich: die Erde) immer morastiger wird, er die Last des Fortschritts nicht mehr tragen kann.

Hier wird sichtbar, dass die scheinbar zu erklimmende Spitze samt der Pyramide nach unten sinkt und die Gefahr besteht, dass der geplante Höhengewinn sich ins Gegenteil verkehrt. Wie realistisch dieses Bild ist, zeigt eine Umkehrung.

 

 

 

3. Die Spirale - Realität oder Vision

Der scheinbare Höhenflug der Menschheit - in Wirklichkeit nur eines kleinen Teiles davon - zieht einen umweltzerstörenden „Abfallschweif“ hinter sich her. Die Pyramide, auf der „Festung“ Erde gegründet, erweist sich in Wirklichkeit als eine sich kegelförmig vergrößernde Spirale, die auf ihrer schmalen Spitze steht. Und diese Spitze ist selbstver­ständlich nicht so wie die Pyramide mit der Erde verankert; sie ist gebrechlich und ihre Verankerung verliert immer mehr an „Festigkeit“.

 

Dem Wesen des Individualismus nach entwickelte sich die Menschheit analog einer Spirale: Die Windungen, anfangs weit auseinander-liegend, werden immer enger. Zugleich verbreiterte sich die zugehörige Ebene - gleich einer breiter werdenden Straße, die um einen auf

der Spitze stehenden Pfahl herum gebaut wurde und wird. Das ist verständlich! Gilt es doch, immer mehr unterzubringen: Mehr Men-schen, mehr Autos, mehr Reichtum, mehr Armut, mehr Abfall, mehr Leistung, mehr Produktivität, mehr Wüste u.a.m. Da sich der Wachstumsprozess um die Hauptachse herum vollzieht, wird das Gleichgewicht mit jedem neuen Abschnitt immer mehr gestört - die Außermittigkeit nimmt zu. Wie lange noch verkraftet die Erde, in der ja die Spitze der Spirale verankert ist, das fortschreitende Ungleichge-wicht? Ist es möglich, eine letzte Ebene der Entwicklung anzuvisieren und dann die Spirale enden zu lassen? Können Rettungsanker und wohin geworfen werden? Wer wird die Triebkraft einer Veränderung sein: das Kapital, die Politiker, das Individuum? Eine neue Ideo-logie? Neben dem Fortschritt nach oben vollziehen sich unheilvolle Prozesse in die Gegenrichtung. Deren Ablaufgeschwindigkeit vergrö-ßert sich durch den nach unten größer werdenden Abstand der Win-dungen und deren steilerem Gefälle. Hinzu kommt dabei eine Redu-zierung der verfügbaren Ebene. Dies trifft zu für: den Wald, speziell den Regenwald, das Wasserreservoir, die bewohnbare Fläche, die materiellen Ressourcen, die Luft u. a. m. Der rasanten Abnahme unserer Ressourcen steht eine ebenso rasante Zunahme an Verbrauch, besser gesagt, an Verbrauchern gegenüber. Gerade für die wachsende

 

Bevölkerungszahl kann die Spirale als bildliche Darstellung genutzt werden, denn hier vollziehen sich zur Zeit nicht steuerbare Prozesse.

Vorausgesetzt, man definiert den Menschen so allgemein, dass darin alle Rassen und Mischungen eingeschlossen sind, dann leitet sich da-von auch gleiches Recht für ALLE ab. Einem Bewohner Europas steht ein Wohlstand zu, den er sich - auch auf Kosten anderer Regionen - erarbeitet hat. Nach der Definition gilt dies auch für einen Menschen in Afrika oder Latainamerika. Dann aber zeigt sich sofort, dass die Rohstoffe nicht für alle reichen und die Spirale aus dem Gleichgewicht geraten wird. Eine letzte Ebene einzuführen und die Spirale enden zu lassen, ist nicht möglich.

 

Das Leben ist Bewegung - Stillstand bedeutet Tod.

 

Notwendig ist es, die Bewegung nach oben so zu nutzen, dass die abwärts verlaufenden Prozesse gestoppt und umkehrbar gemacht wer-den. Ohne Frage verfügt die Menschheit über diese Fähigkeit und, Vernunft vorausgesetzt, wird sie diese auch nutzen.

Das aber setzt eben die Vernunft beim Individuum Mensch voraus: Sowohl bei der „breiten, sich träge und bequem verhaltenden Masse“ als auch dem Kapital, hinter dem ja letztlich kon-

krete Personen mit konkreten Eigenschaften stehen und den „Ideologen“, deren bisheriges Verständnis für Massen und Klassen das einzelne Individuum „übersahen“ und die an deren Eigenbewegung gescheitert sind.

Letztlich bedeutet das weitere natürliche und nicht zu stoppende Wachs-tum der Spirale eine immer größer werdende Gefahr und stellt wohl die größte Herausforderung dar, vor der die Politiker - egal welcher Coleur - stehen.

Die Menschheit ist seit Jahrhunderten auf der Suche nach sich selbst, ihrer Existenzberechtigung und einer „optimalen“ Produktions- und Gesellschaftsstruktur. In den nächsten 10 bis 15 Jahren ist beides zu verbinden: Eine bewusste, gesteuerte Entwicklung der Spirale bei gleich-zeitiger Schaffung von Existenzgrundlagen für ALLE Menschen.

 

 

Das scheinbar herrschende Kapital bzw. deren „menschliche“ Vertreter wird eines Tages ohnmächtig vor den Problemen stehen, denn die Bewegung gleitet ihnen aus den Händen voll mit Geld und stellt ihre Existenz in Frage: Kippt die Spirale, dann wird auch das Geld wertlos.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Der Mensch - ein „Molloch“, der sich selber auffrisst

Das Bild der Spirale ist realistisch und die Prozesse führten und füh-ren zu einer verstärkten „Ausbeutung“ der Erde. Wer aber steuert die Prozesse? Sind sie überhaupt steuerbar? Welche Rolle spielt das Individuum? Welche Veränderungen haben sich seit 100 Jahren vollzogen? Viele Fragen ließen sich noch formulieren und die unterschiedlichsten Antworten finden. Marksteine der Analyse und Bewertung der Entwicklung der Menschheit lassen sich viele ausgeben. Dazu gehören Arbeiten von Philosophen, Naturwissenschaftlern, Ökonomen, Politikern u. v. a. m. Im Allgemeinen werden die „materialistische“ (Marx’sche) Weltanschauung und die „bürgerliche“ gegenübergestellt. Immer geht es um den Versuch, ausgehend von der Geschichte, einen Weg in die

Zukunft zu finden, die jeweilige Tagespolitik zu begründen und das Recht auf seiner Seite zu wissen im Kampf gegen Andersdenkende. Auf der einen Seite stand das „Bürgertum“, das „Kapital“, die „Ausbeuter“ und auf der anderen die „Arbeiterklasse“, die „Ausgebeuteten“. Unbestritten ist, daß der Besitzer an Produktionsmitteln den Nichtbesitzer steuern kann. Die Ergebnisse der letzten 40 Jahre in den westlichen Industrieländern zeigen jedoch, daß es dem Nichtbesitzer gelungen ist, seinen Standard wesentlich zu verbessern. Sicht-

bar wird jedoch auch, dass das Streben des Menschen nach einem kleinen bisschen „NOCH MEHR“ immer existiert. Auch, oder gerade bei denen, die schon viel haben.Das ist eine normale und an das Individuum gekoppelte Tatsache. Dieses Streben des Menschen weist zwei Seiten auf: Zum einen nutzt dies der „Besitzer“ zur Vermehrung seines Kapitals, entsteht ein sinnloser (?) Konkurrenzkampf - sprich Weltmarkt - bei dem für die gleichen Dinge an verschiedenen Orten jeweils Millionen Mark investiert werden, entsteht eine unvernünftige und auf andere Art zerstörerische Konsumation, deren Ende nicht abzusehen ist, die von Amerika ausgehend, über West- und Osteuropa überschwappt; zum anderen entstehen Arbeits- und Lebensbedingungen, die die Kreativität eines „nichtbesitzenden“ Menschen maximal fordert und damit zur Weiterentwicklung der Produktivkräfte beiträgt.

 

 

Durch letztere Bedingung wachsen aber auch die Möglichkeiten, mit Wissenschaft und Technik an die Umweltprobleme heranzugehen, sie zu lösen. Der Konsumdrang bzw. Konsumzwang vermittelt dem Nichtbesitzer das Gefühl, ein Stück des Reichtums zu besitzen. Jede neue Generation verhält sich wie die vorhergehende: Einen gewissen Standard vorausgesetzt, muss die freigesetzte Kreativität   und Leistung zu einer Erhöhung des Standards führen. Auch hier, beim einzelnen Individuum, kann die Spirale als vergleichendes Bild verwendet werden. Diese Tatsache muss man erkennen, um die Entwicklungsprozesse dieses Jahrhunderts zu verstehen. Wird dieses „natürliche“ Verhalten überlagert mit nationalistischen Gefühlen, die ebenfalls natürlich sind, dann ist das Individuum von sich aus bereit, die eigene Überlegenheit anderen Völkern gegenüber zu akzeptieren und sich Vorstellungen seiner „Führer“ anzuschließen.

Immer ging es in den letzten Jahrzehnten um das „MEHR“ haben, „BESSER SEIN“, den anderen zu unterwerfen, „MACHT“ zu haben sowohl im Großen wie im Kleinen. Der vorhandene Bildungsunterschied in der Gesellschaft und auch die Bereitschaft der breiten Masse, bestehend aus einzelnen Individuen, sich führen zu lassen und immer - um des Überlebenswillens - sich vorhandenen Bedingungen, mögen sie auch noch so grausam sein, unterzuordnen, führen zu einer Wiederholung der Geschichte. Vor allem in Krisenzeiten wächst das konservative Potential, aber auch bei denen, die viel haben. Linke Kräfte fordern den Einzelnen, auch den Besitzer, zur Solidarität, fordern das „Abgeben“ eines kleinen Stückes eigenen Reichtums, fordern letztlich eine Selbstbeschränkung. Der persönliche Reichtum aber fördert den persönlichen Egoismus. Der jedoch widersetzt sich den linken Vorstellungen.

Die breite Masse wendet sich dem zu, von der sie sich den Erhalt des ökonomischen und nationalen Besitzes erhofft. Hier besteht Übereinstimmung zwischen Besitzer und Nicht­besitzer. Ersterer weiß das und wird demzufolge linke Kräfte nicht unterstützen. Diese müssen sich also anpassen: Tun sie es? Letztlich ist die einzelne Kreatur Mensch mit seinen Eigenschaften der Träger und die Triebkraft der Entwicklung. Die wachsenden Bedürfnisse von Menschen in den armen Ländern sind verständlich, ebenfalls die derer, die schon viel haben.

 

Gibt es einen Ausweg aus dem Kreislauf der Spirale?

 

Nein.

 

Die breite Masse verschließt sich notwendigen Veränderungen. Möglicherweise oder notwendigerweise muss sie erst ein hohes Konsumationsstadium erreicht haben, um gedanklich frei für Anderes zu sein. Tritt dies nicht ein, dann verlaufen die Prozesse der Selbstvernichtung unterschwellig weiter.  Die Menschheit wird Opfer ihres eigenen Strebens: steigende Produktionskennziffern zur Befriedigung steigender Bedürfnisse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5. Gibt es eine ideale Gesellschaft?

Prinzipiell gesagt: Ja. Doch sie wird nie dem entsprechen, was sich Jesus Christus oder sein materialistischer Nachfolger Karl Marx erträumten. Gerade letzterer formulierte mit seinen drei Grundsätzen: Einheit und Kampf der Gegensätze, Negation der Negation und Umschlag quantitativer Veränderung in qualitative und umgekehrt, Prämissen, die immer gelten - auch in einer „idealen Gesellschaft“.

Die Wirkung dieser Gesetze sind in der Natur gut zu beobachten, doch diese hatte, gerade beim Fall des Umschlages quantitativer Veränderungen in qualitative, Zeiträume zur Verfügung, die wir nicht erfassen können. Die Menschheit vollzieht Gleiches in Jahrhunderten, gekoppelt mit Krieg und Frieden, Reichtum und Armut, Fort- und Rückschritt, Träumen u.v.a.m. Letzteres fordert immer wieder einen Teil der Gesellschaft auf, wirksam zu werden und es ist offensichtlich, dass viele Gedanken der „Linken“ Einzug gehalten haben bei den „Rechten“. Diese haben auch gar keine andere Möglichkeit, denn nach der schon getroffenen Definition eines Menschen im allgemeinen Sinne kristallisieren sich Grundfragen heraus, die von jedem nur mit „Ja“ beantwortet werden können:

 

Hat ein jeder Mensch das Recht auf persönliche Würde und Freiheit? Hat ein jeder Mensch das Recht auf ein lebenswertes Leben? Hat ein jeder Mensch das Recht auf Bildung? Hat ein jeder Mensch das Recht auf Wohlstand und Konsum?

 

An der Beantwortung dieser Frage wird sich in der Zukunft ein Jeder - JEDER EINZELNE „REICHE“ MENSCH - messen lassen müssen. Ob Gott, Mohammed, Budda oder deren Stellvertreter, ob Präsident, Parteichef oder Bänker! Auch die Frage aller Fragen gehört dazu: Lässt sich das rechnen? Wie groß ist der Gewinn? Hier setzt die Frage an, ob es eine „ideale“ Gesellschaft geben kann. Dazu bedarf es, auch wenn der Zustand nicht erreicht wird, der Handlung jedes Einzelnen! Auch hier liegt Marx nicht ganz falsch, denn er setzte voraus, dass infolge einer hohen Produktivität sich ein immer größerer Anteil an „freier geistiger Kapazität“ ergibt und dies den

 

Menschen dazu führt, aktiv in die gesellschaftlichen Prozesse einzugreifen.Doch um zu erkennen, wohin sich die Gesellschaft entwickelt, muss geklärt werden, woher sie kommt. Hierzu gibt es eine umfangreiche Sammlung an Material, das ganze Bibliotheken füllt. Letztlich wurde vor 10.000 Jahren Stufe für Stufe mit der Besteigung eines Berges begonnen, verschoben sich die entscheidenden Triebkräfte der Entwicklung - nachdem es ihnen in klimatisch günstigen Regionen gelang, wirksame Produktivkräfte zu entwickeln, deren volle Entfaltung aber die Selbstzerstörung

(Vernichtung der Wälder) und Machtverlust nach sich zogen - in den nördlichen Bereich der Erde, wo es, bedingt durch die natürlichen und geologischen Bedingungen einen Existenzkampf anderer, neuerer Form gab. Gerade letzteres überlagerte sich mit dem Kampf gegeneinander und erzwang die Notwendigkeit, neuartige Produktionsformen und Triebfedern, z. B. die angewandte Wissenschaft, zu schaffen, um zu überleben.

Die Natur musste und wurde darauf auf neue Weise bezwungen - anders, als es in den klimatisch günstigen Regionen der Erde war. Aus dem neuen Verhältnis zur Natur, der Störung der Harmonie Mensch / Natur und damit auch Mensch / Mensch und den zur Verfügung stehenden Produktionsmitteln erwuchs die Kraft, die Eroberung „der Welt“ einzuleiten, andere Kulturen in den Sog der europäischen Expansion einzubinden - hierfür steht die Entdeckung Amerikas im Jahre 1492.

Wie der innere Antrieb von Menschen bei der Eroberung neuen Wohnraumes, auf der Suche nach Macht und Reichtum - jetzt nicht an Glaube und Herkunft, sondern eigene Stärke und Fähigkeit gebunden - sich auswirkt, zeigt die Entwicklung Nordamerikas, der USA. Sie erklimmt immer ein Stückchen eher die nächste Stufe bei der Bergbesteigung und ihre Erfahrungen werden auf neue, andere Art von den nachfolgenden verarbeitet. Mit der Industrialisierung begann sich die Abkopplung der Menschen von der Natur und von seinen eigenen sozialen Bindungen zu potenzieren. Diese Vorgänge, gekoppelt mit einem erneuten, aber auf einer höheren Stufe angesiedelten Existenzkampf machten und machen den Einzelnen unbewusst zu einem isolierten Wesen, das in der Anonymität der Städte und Ballungszentren untergeht. Die zerstörten sozialen und naturellen Bezüge machen die breite Masse unempfindlicher

 

gegen die sich um sie herum vollziehenden Veränderungen in der Umwelt. Prinzipiell laufen diese Prozesse - nur zeitlich verschoben und mit anderen Konflikten überlagert - auch in der 3. Welt ab. Hier wirkt jedoch vor allem die durch die Kolonisation begonnene und in unseren letzten Jahrzehnten verstärkten Vernichtung materieller, kultureller, sozialer und ökonomischer Verflechtungen sehr negativ aus.

Zur eigenen Entwicklung ziehen die Industriestaaten der 3. Welt Lebenskräfte ab und lassen neben den umweltschädigenden Abprodukten vor allem ihre Wertmaßstäbe zurückfließen - über „neue  Reiche“, Kinos und Fernsehen.Die in Osteuropa feudalistisch geprägte Industrialisierung führte - auch unter ganz anderen Eigentumsverhältnissen - zu ähnlichen Prozessen in der Gesellschaft wie in Westeuropa; sie verliefen jedoch unterschwellig, nicht propagiert.

Letztlich wird ersichtlich, dass die Menschheit in unterschiedlicher zeitlicher Folge, auf der Basis sich organisch (wenn man das überhaupt sagen kann) entwickelter Kulturen oder solcher, die durch einen Gewaltakt mit dem Stempel europäischer (industrieller) Kultur geprägt wurden und damit leben müssen, nur diesen Weg gehen konnte und ihn weitergehen wird - aus ihrem natur­gemäßen inneren Antrieb heraus.

Das bedeutet: Das Ziel einer „idealen“ Gesellschaft für die Menschen ist nicht realisierbar, denn in den Industriestaaten müsste die Entwicklung gebremst oder zum Stillstand gebracht werden, um die anderen herankommen zu lassen, gleiches Niveau für alle zu erreichen.

Höchstens erreichbar ist eine gerechtere Gesellschaft!

Darin integriert ist die fundamentale Feststellung, dass unsere Zukunft in den Entwicklungsländern liegt. Nur deren Integration in die Veränderungen der Welt bieten die Chance, Katastrophen größeren Ausmaßes zu verhindern. Die Bevölkerungsexplosion ist eine gerechte Sache, denn sie ist die Antwort auf die Konsum­explosion in den Industriestaaten. Aufzwingen wird sich (jedoch) eine gerechtere Arbeitsteilung und Teilung des Reichtums.

Die Gesellschaft ist nicht mehr fassbar mit einzelnen Staaten und

Regionen, die Gesellschaft umfasst - ohne dass es schon sicht-

 oder greifbar ist - alle Völker:

 

Gleich einem Polypen, der mit tausend Greiforganen ausgerüstet ist, aber doch nur einen gemeinsamen Körper besitzt.

 

Aus unserem menschlichen Verständnis heraus erfordert eine gerechte Gesellschaft zu sich und zu anderen gerechte und tolerante Menschen. Hier ist der Ansatz für notwendige Veränderungen, die nur zum Teil mit Gesetzen, die den freien Markt in diese Richtung zwingen, realisierbar sind. Erst das Bewusstsein, der Tod des anderen ist auch meiner, erzwingt Veränderungen bei jedem Einzelnen.

Die Proklamation des Sozialismus (= Synonym für gerechte Welt) als ein Ziel sollte umgewandelt werden in: Der Sozialismus ist ein Weg und kein Ziel, denn wer ein Ziel erreicht, ist eigentlich am Ende!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6. Wie weiter?

Diese Frage ist nicht zu beantworten, ohne zwei Wege - eigentlich drei - aufzuzeigen. Für die „Wissenden“, die die Prozesse noch bewusst steuern können, müsste es heißen: Vorwärts, umkehren zu neuen Ufern. Die Industriegesellschaften geraten - scheinbar unbewusst - in eine Sackgasse - politisch, ökonomisch und vor allem moralisch, werden in Bälde vor einer Mauer stehen, die drei Türen hat. Jede führt auf einen Pfad und jeder Pfad zum gleichen Ziel. Es hängt jedoch vom Grad der moralischen Reife, der entwickeltsten Teile der Menschheit, ab, ob bewusst - denn wir wissen genug, um die Pfade zu kennen - der kürzeste oder längste und schmerzlichste genommen wird. Nun zur Beschreibung der drei Wege.

 

1. Weg: Die sich unter dem Begriff Kapitalismus herausgebildete Produktionsstruktur führt zu einer Potenzierung der Produktivkräfte. Deren Wucherung wurde früher nicht gesteuert und führte letztlich zu Versuchen, sich bei anderen anzusiedeln - ob in Europa oder den Kolonien, ob mit Kriegen oder wirtschaftlichem Druck. Letztlich haben wir es auch heute mit den gleichen Vorgängen zu tun. Die Produktivkräfte entwickeln sich, benötigen aber dafür immer mehr Substanz von unserer Erde. Sie bieten aber zugleich die Chance, gegenzusteuern. In Europa haben sich nach Jahrzehnten der Wirrungen Demokratien herausgebildet, die die Entwicklung zu steuern versuchen. Einher ging damit die Stabilisierung, Beruhigung - ja in gewissem Sinne - Harmonierung der gesellschaftlichen Prozesse. Einher ging damit aber auch eine Konsumation größten Ausmaßes, spaltete sich die Gesellschaft in 2/3 mehr oder weniger Reiche (= große und kleine Reiche) und 1/3 Arme. Nach normalem Demokratieverständnis geht das in Ordnung, denn 2/3 sind eine Mehrheit. Für deren weiteres Wohl zu sorgen, ist nur gerechtfertigt?! Letztlich führt die konservative Grundströmung, die immer mit Reichtum und Erhalt bestehender Besitzverhältnisse gekoppelt ist, zu einer Verfestigung vorhandener Macht-positionen und einer Übereinstimmung zwischen dem Geld und seinen Besitzern sowie weiten Kreisen der Bevölkerung. Die Forderung der 3. Welt nach Gleichberechtigung bedeutet für die Industrieländer Reduktion des Wohlstandes und des Wachstums. Dies stößt aber - oben genannte

 

Grundstimmung in der Gesellschaft vorausgesetzt - auf den Widerstand der „großen und kleinen Reichen“. Gemeinsam werden sie sich wehren und Wege suchen, laufende Prozesse und Entwicklungen weiter durchzusetzen. Noch verfügen sie über die militärische, ökonomische und finanzielle Macht. Letztlich bedeutet dies eine ungehemmte Fortführung der Entwicklung und die Verschärfung der Krise der Industriegesellschaft, der ökologischen Krise bis zu einem Punkt, ab dem irreversible Prozesse der Selbstvernichtung beginnen.

 

Verseuchte Flüsse, Seen und Meere, verseuchte Böden, abgestorbene Wälder, Temperatur- bzw. Klimaveränderungen werden den Tod von hunderten Millionen Menschen fordern, weltweite Kriege provozieren, ganze Völker ausrotten und zu Sklaven machen (großes Volk = größere Chancen) und letztlich die Selbstausrottung besiegeln.

 

Warum nicht. Sicher werden ein „paar“ übrig bleiben. Denen bieten sich jetzt freie Räume und die Chance, auf die ganz neuen Herausforderungen zu reagieren und entsprechende Produk­tivkräfte zu entwickeln und zur Entfaltung zu bringen - welch grandiose Aufgabe!

Welch grandioses Ende.

 

2. Weg: Er ist die noch aggressiver verlaufende Entwicklung der letzten Phase des Ersten. Die „großen und kleinen Reichen“ verschmelzen zu einem festen Block und sinnen nach Wegen, anderen den Platz zur „Krippe“ zu verwehren, denn diese wollen mit der Überbevölkerung den Zugang erzwingen.An diesem Punkt greift das einfache Bild: Wo einer steht, darf kein anderer sein. Die in einer Industriegesellschaft verkommenen oder getöteten moralischen Werte, die tolerierte These der Sinnlosigkeit des Lebens, die ausgeprägte Gier nach Macht und Reichtum schaffen in Millionen Hirnen die Grundlage für einen Lösungsweg, der das scheinbare Überleben sichert. Hinzu kommt die systematisierte Verrohung, die in Videotheken, Kinos, tau-

 

 

senden von (brutal) Getöteten in Filmen des Fernsehens und dem den Nachrichten entnehmbaren brutalen Existenzkampf in der 3. Welt sichtbar wird.

Geschichtlich gesehen, gab es schon viele Beispiele der Bezwingung anderer Völker. Deutschland blieb es überlassen, den organisierten industriellen Massenmord scheinbar „hoffähig“ zu machen, denn bei vielen Menschen - die es nicht besser wissen wollen - scheint das auch heute noch ein zulässiges Mittel zu sein. Als nichts anderes kann man das bezeichnen, was z. B. herrschende (feudalistische) Kreise in afrikanischen Staaten mit abgelegten oder gekauften Waffen der Industrieländer tun: Kampf gegen die eigene Zivilbevölkerung (z. B. im Sudan) oder der Einsatz Amerikas in Vietnam. Krieg ist tagtäglich um (und in?) uns. Die Industrieländer verfügen über Armeen mit modernster Technik und diese sind überall auf der Welt einsatzfähig. Ihre Superhirne knobeln an neuen Waffen, ihre Gentechniker manipulieren mit menschlichem Erbgut, ihre Computer greifen immer mehr in unser komplizierter werdendes Leben ein und verwalten anonym den Atomtod. All diese irrwitzigen Tatsachen wer-den von den Bürgern in den Industrieländern toleriert. Im Kampf um den „Trog“ wird es ernst, denn es darf nicht vergessen werden, dass heutige Planungen des Kapitaleinsatzes und Profiterwirtschaftens bis weit in das nächste Jahrtausend gehen. Die dafür notwendigen Ressorcen gilt es zu sichern. Damit  bietet sich die Chance der „großen Reichen“, die „kleinen Reichen“ zu Verbündeten zu machen: Kein Kapital = keine Arbeit, kein Gewinn = kein Konsum - ein einfaches Schema. Hier darf nicht übersehen werden, dass eine mögliche Zuwanderung Hunderttausender aus der 3. Welt jedem „kleinen“ Reichen sichtbar macht: Er oder Ich. Basierend auf den vorhandenen materiellen und technischen Fähigkeiten, einer inneren Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben bzw. dem Tod - die Kirche vertröstet ja auch auf DANACH - und der Logik unterworfen: Entweder SIE oder WIR vollziehen sich Ereignisse, die alles Vorstellbare übertreffen:

 

 

 

 

 

Provozierung innerer Krisen in den Rohstoffgeberländern, die den „starken“ Mann erfordern:

-    Einsatz modernster Waffen in „gewollten“ Kriegen;

-    Einsatz rassenspezifischer Viren zum Massenmord;

-    Verursachung von Klimakatastrophen und Erdbeben;

-    kurzzeitige lokale Zerstörung der Ozonschicht;

-    „irrtümliche“ chemische Verseuchung ganzer Regionen u.a.m.

Diese breite und brutale Palette möglicher Lösungen hat ein klares Ziel, aber auch ein klares Ergebnis: Tod von hunderten Millionen Menschen, Ausrottung ganzer Völker oder deren Versklavung, Beginn der Selbstzerstörung!

Wie auch beim ersten Weg, so bleiben hier ein „paar“ übrig, denen sich alle Räume und Mittel zur Bewältigung der neuen Aufgaben und ihrer Entfaltung bieten: Welch grandiose Aufgabe! Welch grandioses Ende.

 

3. Weg: Logisch erscheint es, dass es nach dem ersten und zweiten keine „Steigerung“ mehr geben kann, sondern ein anderer Verlauf MÖGLICH ist, MÖGLICH sein muss. Der gegenwärtige Zustand unserer Welt wirft die Frage auf, auf die zu unterschiedlichen Zeiten der bisherigen Geschichte immer unterschiedliche Antworten gegeben wurden:

 

WORIN BESTEHT DER SINN DES LEBENS, DER SINN DER EXISTENZ DER MENSCHHEIT ?

 

Die Antwort war natürlich vom Wissensstand der jeweiligen Generation, des jeweiligen Volkes abhängig. Für die einen ging es um die Existenz, für die anderen um Macht, Reichtum und Einfluss. Dieses Bild ist sehr einfach - eine Gesellschaft besteht eigentlich als eine komplizierte Struktur verschiedener Realitäten, die untereinander verbunden sind. Letztlich ging es zu wie in der Natur: FRESSEN oder GEFRESSEN werden. Kampf um Länder und Völker gehörten zum Alltag und nicht wenige Vertreter der heutigen Zeit glauben noch daran. Selbst Wissenschaftler bemühten sich

 

oder wurden bemüht, das „Naturgesetz“ zu begründen. Mag vieles daran logisch und natürlich sein - es ist jedoch nur ein SICH DRÜCKEN vor der Antwort oben genannter Frage! Der gegenwärtige Verlauf der politischen, moralischen und ökologischen Krise wurde schon beschrieben. Ergänzend sind noch zwei Aspekte hinzuzufügen:

1.   Die Völker Europas begannen vor 500 Jahren mit der weltweiten Zerstörung des Gleichgewichtes, welches die Naturvölker mit der Natur eingegangen waren - heute zerstören diese unbewusst (?) mit ihrer Bevölkerungsexplosion das weltweite Gleichgewicht - eine logische Antwort.

2.   Es ist genug KRITISCHE MASSE vorhanden - sowohl an Realitätsbewusstsein und Intelligenz auf Seiten breiter Bevölkerungsschichten in den Industriegesellschaften als auch an „Bevölkerungsmasse“ - noch ungebildet und bestrebt, vorgelebten Bildern des Konsums nachzueifern (vorerst geht es aber oft um die reine Existenz) - auf Seiten der 3. Welt.

 

Es wird immer offensichtlicher, dass beide in einem Prozess eingebunden sind, der „unbewusst“ (1. Weg) oder „bewusst“ (2. Weg) in die Katastrophe führen kann und wird. Hier muss auch auf einen notwendigen Umdenkungsprozess der Kirche hingewiesen werden.

Seit Jahrhunderten begleitet sie die Menschheit, stand oft selbst an den Schalthebeln der Macht oder war und ist mit ihr gekoppelt und vertröstete die anderen auf die Zeit nach dem Tod. Sie stellte das Leben als Gottgewalt dar – das

 Gute, aber auch die Katastrophen in Form von Kriegen u. a.

Natürlich war der Bildungsstand breiter Bevölkerungskreise noch nicht so groß, um mit ihnen den 3. Weg zu gehen - die „Masse“ musste gesteuert werden - dabei half die Kirche. Heute jedoch, angesichts der möglichen Sackgasse der Entwicklung, ist klar, dass jetzt gehandelt, dass im Gedanken an Morgen oder Übermorgen das Leben schon HEUTE mit Blick darauf gestaltet werden muss.

 

 

 

Notwendig dazu sind:

-    Ein gewachsenes Bewusstsein der dazu „befähigten“ Bevölkerung in den Industriestaaten

-    eine Veränderung der dortigen Wertvorstellung, denn diese dienen als Aushängeschild, führen zur Nachahmung

-    einer weiteren weltweiten Demokratisierung, die es elitären und machtbesessenen „Demokraten“ unmöglich macht, ihre Völker auf den falschen Weg zu führen

-    einer Hinwendung zu Problemen außerhalb der wohlhabenden Länder - zu denen der 3. Welt, die eigentlich schon unsere ist

-    die Mobilisierung von Wissenschaft und Technik zur Bewältigung der heutigen und zukünftigen Probleme

-    die Hinwendung der geistigen Wissenschaften auf die Prognostizierung zukünftiger Prozesse und der Erarbeitung von Lösungen dafür ge-

  genüber einer begleitenden bzw. zurückschauenden Betrachtung.

 

Natürlich könnten noch mehr Punkte formuliert werden. Letztlich geht es doch darum, dass, ausgehend von der schon getroffenen allgemeinsten Definition eines Menschen seine WÜRDE und EXISTENZ als entscheidender Ansatzpunkt für das Handeln genutzt wird.

Ausgehend von diesen Prämissen, ist der fortschrittliche Teil der Menschheit verpflichtet, ein entsprechendes System, einen entsprechenden Handlungsrahmen zu entwerfen und in die Praxis einzuführen. Dabei geht es nicht um eine zentralistische Planung jedes einzelnen Vorganges einer Gesellschaft, sondern Unterordnung einzelner Gruppeninteressen unter das Gesamtinteresse: Sicherung der weiteren Existenz der Menschheit.

 

Als letztes und oberstes Kriterium der Handlung von Völkern ist der moralische Aspekt anzusehen. Dabei wird die Toleranz gegenüber anderen Völkern und Kulturen, deren gewollte Einordnung in die eigene und nicht deren Bekämpfung eine entscheidende Voraussetzung sein.

 

Begriffen, wie „naturgegebene“ menschliche Verhaltensweisen und „das war schon immer so: Der Stärkere bleibt Sieger“ ist zu entgegnen, dass dies ein Ausweichen vor den Problemen und deren Verdrängung darstellt.

 

Eine notwendige und machbare Lösung muss von der Völkergemeinschaft entwickelt werden. Damit kann, nachdem der Ost-West-Konflikt verschwunden ist, noch in diesem Jahrzehnt begonnen werden.

Neue politische Kräfte müssen und können vor allem in den Industriestaaten wirksam gegen die Existenzbedrohung antreten. Wir verfügen über die wissenschaftlich-technischen Voraus­setzungen und müssen aus den historischen Entwicklungen der letzten Jahrhunderte gewonnenen Erfahrungen die moralischen benennen, entwickeln und hinzufügen, die jeden Einzelnen und die Gesellschaft dazu berechtigen, sich Mensch und humanistische Rasse nennen zu dürfen.

Quantitative Veränderungen werden in qualitative umschlagen. Ob der Umschlag bewusst und unter Ausschluss sinnloser Opfer erfolgt oder der „unbewusste“ bzw. „bewusste“ Völkermord Begleiter ist, liegt an uns, an den Generationen, die in der „alten“ Zeit geboren wurden, doch die „neue“ Zeit, die jetzt von alten Politikern vorbestimmt wird, erleben müssen(?) und werden.

Es gilt also das Motto: Vorwärts, umkehren zu neuen Ufern.

 

Jeder MENSCH hat das Recht (daraus leiten sich Pflichten ab!!!) auf ein lebenswertes Leben - dies muss das Maxim eines jeden MENSCHEN sein.

 

Resümee:

 

Natürlich ist es schockierend, sich die Wege 1 und 2 in der Phantasie vorzustellen. Die Augen verklärend davor zu verschließen, ist schlichtweg eine Selbsttäuschung. Es Schwarzmalerei zu nennen, geht am Kern vorbei, dann wer will es verantworten, auszuprobieren, ob es wirklich so kommt, wenn wir „bewusst“ oder „unbewusst“ weiter

 

 

machen wie bisher. Experimente mögen in der Naturwissenschaft taugen, im menschlichen Zusammenleben können sie katastrophal wirken.

Die Orientierung auf die Bewältigung der Zukunft schon heute böte für die Industrienationen die Chance, der „sinnentleerten Lebensweise“, der Sackgasse auszuweichen und sich Werten und Maßstäben anzuschließen, die moralisch vertretbar sind. Das neue Ziel: EXISTENZSICHERUNG für alle Menschen ist es wert, alle Kräfte dafür zu mobilisieren.

Die in vielen Religionen gepredigte Selbstbeschränkung und Bescheidenheit kann somit sinnerfüllend sein, ohne dass jeder religiös wird.

Die notwendige Freiheit des Einzelnen darf nicht zur Unfreiheit für alle werden. Dem angegebenen 3. Weg der bewussten Steuerung der gesellschaftlichen Prozesse ist eindeutig der Vorrang zu geben. Er wird sich auch durchsetzen, denn erste Anzeichen für Kriege und Katastrophen, wie sie für den 1. und 2. Weg beschrieben wurden, gibt es schon. Wenn sie eintreten, dann erfolgt ein Umdenken, doch das hat dann schon zu viele sinnlose Opfer gekostet.

 

Mit der neuen Herausforderung, vor der wir alle stehen, wird sich zeigen, ob wir den Namen Homo Sapiens verdienen oder nur ein Irrtum der Geschichte des Universums waren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7. Funktion von Parteien und Religionen

Bewusst werden beide Begriffe miteinander verknüpft, ob nun Staat und Kirche getrennt sind und hier religiös gebundene Parteien (bzw. deren einzelnes Mitglied) regieren oder die Religion Grundlage für das Zusammenleben und Gesetz ist, eine Beziehung besteht immer zwischen beiden Bereichen.

Die Religion war über Jahrhunderte hinweg geistiger Führer eines Volkes und trug zur Bewahrung und Fortentwicklung kultureller Traditionen bei. Nahm man einem Volk die Stammesfürsten, Häuptlinge usw. sowie die geistlichen Führer, dann bestand die Gefahr der Zerstörung seiner Identität. Heute noch übt die Kirche in verschiedenen Ländern einen entscheidenden Einfluss auf die geistige Erziehung der Bevölkerung aus, wird zum alleinigen Träger dafür, da der Staat nicht wirksam genug ist.

Mit Beginn der Industrialisierung veränderten sich in den Ländern die sozialkulturellen Werte und Beziehungen und es bildeten sich unter Einfluss der Expansion und des Massenelends neue heraus.

Parteien entstanden als Ausdruck der Meinungs- und Interessenvielfalt in der Bevölkerung. Erste demokratische Verhältnisse und Strukturen wurden sichtbar und versuchten, in die scheinbar chaotisch verlaufende Entwicklung der Produktivkräfte einzugreifen: benennend, regulierend, fördernd.

 

Zugleich wurde aber sichtbar, dass Parteien nicht nur Ausdruck einer Haltung einer Bevölkerungsgruppe sind, sondern rückkoppelnd manipulierend wirksam werden und ihre Tätigkeit sich letztlich bewusst gegen die eigene Bevölkerung richtet.

 

Der 1. und 2. Weltkrieg sprechen eine eindeutige Sprache, denn der Verlierer war immer das dafür „gewonnene“ Volk selbst.

Auch in der heutigen Zeit tragen die Parteien zur politischen Meinungsbildung bei. Die Entwicklung und Festigung demokratischer Verhältnisse in Westeuropa unter Wahrung der weitestgehenden Freiheit des Einzelnen ist trotz aller noch vorhandenen Unzulänglichkeiten eine Errungenschaft der Zivilisation. Geprägt von nationalen, wirtschaftlichen und kulturellen Eigenheiten, stellt sie sich jedoch in vielen Ländern

 

unterschiedlich dar. Eine ihrer positiven Hauptmerkmale ist die geistige und sprachliche Auseinandersetzung innerhalb eines Volkes, die Entwicklung eines Toleranzpotentials.

 

Dieses gilt es, zu festigen und auszubauen, denn ohne Toleranz ist der schon beschriebene 3. Weg nicht möglich.

 

Mit der bürgerlichen Demokratie ist eine der modernen Gesellschaft angepasste Organisationsform entstanden. Letztlich geht es ja darum, wie die materielle Produktion und gesellschaftlichen Beziehungen organisiert werden. Diese Tendenz muss sich weltweit fortsetzen, denn erst damit wird die Grundlage für eine qualitative Weiterentwicklung geschaffen, die eigentliche Befreiung des Menschen selbst eingeleitet.

 

Hier stoßen Parteien an ihre Grenzen und müssen sich entscheiden für einen Weg nach vorn oder zurück.

Die Führungen der Parteien sehen sicher, in welcher Entwicklungsphase die Industrieländer als auch Entwicklungsländer stecken. Nicht umsonst werden Wissenschaftler zu Gutachten herausgefordert. Hier liegt ihre Verantwortung. Wenn man die Erde als Ganze betrachtet, die Abwehr deren Zerstörung und damit die Zerstörung der Existenzgrundlage der Menschen als oberste Aufgabe formuliert, dann leiten

sich daraus konkrete Aufgaben ab.

 

Gegenwärtig ist zu beobachten, dass in den Industrieländern eindeutig auf Wachstum gesetzt wird: in der Industrie und der Konsumtion. Zugleich wird die landwirtschaftliche Produktion gedrosselt - in einer Welt voller Hunger und Not.

 

Parteien handeln im Interesse ihrer Wähler, wenn sie ihnen ein besseres Leben versprechen, doch die Wirkung ist eine andere:mehr für die einen und weniger für die anderen, die Menschen der 3. Welt.

 

 

Ergebnisse dieses Handelns wurden schon beschrieben.

 

Wieder spielen Parteien eine entscheidende Rolle in der Meinungsbildung und handeln letztlich gegen die Interessen ihrer Wähler. Doch so einfach ist es nicht!

 

Schon beschrieben wurden die Veränderungen, die in einer reichen, reicher werdenden Gesellschaft eintreten. Jeder einzelne „kleine oder große“ Reiche hat Interesse an der Sicherung und des Ausbaues seines Lebensstandards. Jede neue Generation reiht sich in diese Entwicklung ein.

 

Hier wird ein Grundproblem unserer Zeit sichtbar, denn es ist die Frage zu stellen, ob die oben genannte „natürliche“ Entwicklung der Bedürfnisse und deren Befriedigung gesteuert werden kann, ob die „breite Masse“ überhaupt auskommt ohne hirarchische Strukturen, ohne Herrscher (Kapital, Politik, Bürokratie). Es entsteht der Eindruck, dass sich analog dem deutschen Märchen vom süßen Brei (oder auch Goethes Gedicht: Der Zauberlehrling), ein unbewusster stetiger Wachstumsprozess der Bevölkerungszahl vollzieht, an dessen Ende eigentlich nur das ENDE selbst oder - durch eine bewusste (geistige) Aufhebung vorhandener Herrschaftsstrukturen, damit Besitz- und Verteilungsverhältnissen - ein neuer ANFANG erreicht wird.

 

Aufgabe von Parteien wird es in Zukunft sein, diese negative Tendenz aufzuzeigen, zum Umdenken aufzufordern, neue Wege anzugeben. Ihr moralischer Wert wird sich daran messen lassen müssen, wie sie für die Sicherung der Existenz der Menschheit eintreten.

Parteien mit Einfluss sind Parteien unter Einfluss? und handeln entsprechend. Immer mehr Menschen erkennen jedoch, dass die Entwicklung nicht so weitergehen kann. Noch sind sie in der Minderheit und ihre Vorstellung werden „bewusst“ nicht vom Einzelindividuum der großen Masse getragen. Dem wird schon „beigebracht“, was GUT für ihn ist - über Kino, Fernsehen, Rundfunk und Zeitungen, durch das Setzen von Maßstäben durch die großen, erfolgreichen Reichen.

 

Hier liegt auch die Gefahr, dass sich ein Konsens bildet zwischen den großen und kleinen „Reichen“ und gemeinsame Auswege aus der Krise gesucht werden - zu Lasten anderer.

Zukünftig werden sich Formen der Mitbestimmung nach vorn drängen, die jetzt nur in Ansätzen existieren und nur auf dem Boden beweglicher Demokratien entstehen konnten: die Basisdemokratie. Sie setzt natürlich ein anderes Politikverständnis voraus - lehnt Macht­hunger und -streben ab, stellt sich selbst nur als Mittel zum Zweck dar.

Es ist anzunehmen, dass damit Grundlagen geschaffen werden, den Demokratisierungsprozess auch in

 

die Produktion einzuführen, d. h. umzubestimmen, was und wieviel produziert wird. Die Masse der arbeitenden Bevölkerung kann es nicht ein paar Bürokraten oder Managern oder Politikern überlassen, was GUT für sie ist. Im Bewusstsein vieler wird sich notwendiger­weise ein Umdenkungsprozess vollziehen - nicht ohne Schwankungen dabei - und der Wunsch entstehen, nicht mehr teilnahmslos zu sein.

Parteien kommen der dem Menschen anhängenden Bequemlichkeit entgegnen, nutzen diese auch für sich und die Sicherung ihrer Macht. In Erkenntnis dieser Tatsache werden viele versuchen, sich einzumischen. Einher mit einem anderen Demokratieverständnis geht auch ein Wertewandel.

Die von Politikern wider besseren Wissens beschworene Automotorisierung oder gar die Rüstung sind auf die Dauer nicht durchzustehen. Auch hier müssen (noch) Minderheiten den Mehrheiten ins Bewusstsein rücken, dass den Schaden sie selbst und ihre Kinder haben. Erst deren Umdenken zwingt die Politiker dazu, neue Wege zu gehen. Im Mehrparteiensystem stecken also viele Chancen, zur Veränderung unserer Welt beizutragen. Noch bauen sie aber zugleich Barrieren innerhalb der Gesellschaft auf - rechts, links, mitte, um mit diesen es sich selbst einfacher zu machen und

notwendigen Veränderungen aus dem Wege zu gehen.

Notwendig ist es, dass sie dazu beitragen, die Steuerung des Schiffes Erde mit der Besatzung Menschheit bewusster vorzunehmen - im Interesse ALLER Menschen und

 

nicht nur der Wähler. Hier werden auch die großen Religionen aufgerufen sein, Anteil zu haben. Eine Vertröstung auf „später“ ist auf die Dauer nicht möglich - zu viele Probleme gilt es jetzt und heute zu lösen.

 

Angesichts einer Vernichtungsgefahr sollten die Prozesse der Selbsterkennung und Selbstbestimmung der Menschen und Völker gefördert werden. Prunkbauten zur Sicherung von Einflussgebieten gegenüber anderen Religionen sind unsinnig. Mit Göttern sind die Probleme nicht zu lösen, mit althergebrachtem Parteienverständnis auch nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

8. Rolle des Weltkommunismus

Schon das Wort reichte und reicht, um radikalisiert, kriminalisiert, unterdrückt, gefoltert oder ermordet zu werden. Aufgeschwungen hat sich eine der beiden Seelen im Menschen: die des Bösen, um die andere, die die unbequemen Forderungen nach anderen Denk- und Verhaltensweisen artikuliert, zu verdrängen. Eigene Veränderungen werden abgelehnt, ebenso die Erfragung der eigenen Herkunft und des eigenen Weges.

Eine Grundvoraussetzung des Kommunismus ist die Selbsterkennung und Selbstbestimmung. Aus beiden resultiert die Anerkennung des anderen MENSCHEN, einer anderen Rasse oder Hautfarbe und die Verantwortung füreinander, d. h. auch, die Frage nach dem Schaden für andere, der sich aus dem Tun für sich selbst ergibt.

Ein Grundprinzip der Entwicklung von Natur und Gesellschaft ist der Prozess, der mehr oder weniger schnelle Verlauf qualitativer oder quantitativer Veränderungen. Dies trifft auch auf den Weg zu einer gerechteren Welt zu. Auf die Tatsache, dass es keine ideale Gesellschaft gibt, wurde schon hingewiesen. Ebenso auf das Problem, dass man eigentlich das (sein) Ende erreicht hat, wenn man am Ziel ist.

Der Kommunismus als Ausdruck für eine (die) gerechte Welt, muss und wird sich immer wieder zur Disposition stellen, als Markierung dienen auf einem bisher blutigen Menschheitsweg. Mit der geforderten Anerkennung des anderen Menschen ist zugleich die Vorstellung verknüpft, dass es keine Führer und Geführte, keine Über- und Unterprivilegierte, kein Oben und Unten gibt, sondern die geistige Tätigkeit gleich eingestuft wird mit der körperlichen. Ehe diese Trennung, die geistige Barriere auf beiden Seiten, nicht überwunden ist, können sich nie grundsätzliche Veränderungen ergeben. Die bewusste freie Selbstbestimmung im Interesse aller und damit von sich selbst ist nicht mit Gesetzen und Verordnungen allein durchsetzbar. Letztere können aber die äußeren (natürlichen!) Rahmenbedingungen schaffen. Dem Einzelnen muss es überlassen bleiben, sich einzubringen. Der schon beschriebene Zustand unserer Welt ist ein beredtes Beispiel. Selbstgefällig registrieren die reichen westlichen Bürger Katastrophen in aller Welt. Dass sie selbst einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, wird verdrängt und die Richtigkeit der eigenen Verhaltensweise mit rassischer

 

oder ethischer Überlegenheit begründet. Diese Bewusstseinsspaltung muss aufgehoben werden.

So wie man in der Medizin den Menschen als Ganzes betrachten muss, ihn also als physisches (organisches) und psychisches Wesen erkennt und behandelt, so muss es auch mit der Einheit Mensch - Erde - Leben geschehen.

Dies ist die heutige große Herausforderung.

Überall gährt es - in Asien, Afrika, Lateinamerika.

Überall wächst der berechtigte Wunsch nach persönlichem Wohlergehen. Unsere Erde bildet genügende Ressourcen, das Existenzminimum für alle zu sichern. Notwendig ist eine Rück­koppelung der Industrienationen zur 3. Welt, die Rückgabe dessen, was man vorher entnahm. Natürlich sind das keine Sklaven oder Rohstoffe, sondern Macht und Reichtum, geistige und politische Kenntnisse und Erfahrungen um die Zusammenhänge in der Welt.

Die 3. Welt hat ein Recht auf ein verändertes Anspruchs- und Werteverhalten jedes einzelnen „Konsumkapitalisten“ und letzterer  die Pflicht - oder er geht mit ins Verderben - so zu handeln. 

Notwendig ist heute schon eine Planung, die von der schon genannten Prämisse ausgeht: Sicherung der Existenz der Menschheit. Wenn diese Erkenntnis platz greift, dann ist der erste Schritt zur Selbstbestimmung getan, eine wichtige Etappe auf dem Weg zur gerechten Gesell­schaft erreicht. Gegenwärtig vollziehen sich eine Kapitalisierung der Welt, eine weltweite Arbeitsteilung für die Industrieländer.

Bei allen Gefahren und Unwegbarkeiten, die darin stecken, wachsen aber jetzt die durch den Ost-West-Konflikt versperrten Chancen eines weltweiten notwendigen Umbruches, dessen bewusste Herbeiführung von den entwickelten Ländern ausgehen sollte und nicht - hier wären die Opfer zu groß und die Folgen nicht absehbar - von denen der 3. Welt. Letztere werden zur Not Veränderungen erzwingen!

Hier liegt einer der wesentlichen Unterschiede des Kommunismus zur Kirche, die ja immer auf Gott vertraute und dessen Willen, der durch Glauben eine gerechte Welt schaffen will. Nein, nur das bewusste und verantwortungsvolle Handeln jetzt und heute eröffnet uns einen Weg weg vom „letzten Tag“, dem „Weltuntergang“.

 

Die geistige Verflachung vieler Menschen ist aufzubrechen und die frei werdenden Kräfte sind zum Fortschritt für alle zu nutzen. Der Intelligenz, den die Prozesse erfassenden und vorausschauenden Menschen obliegt die Aufgabe, der breiten Masse Wege und Möglichkeiten zu zeigen, dem Untergang zu entgehen und die für sie und somit für alle besten Verhältnisse zu entwickeln.

Falsch ist die Vorstellung, dass man nur in der Zeitung darüber schreiben, im Fernsehen davon berichten braucht, und schon geschieht das Gewünschte. Auf den Prozesscharakter und den Widerstreit im Menschen selbst wurde schon verwiesen.

Mitunter entsteht der Eindruck, dass es doch zu spät sei, zu handeln. Das Motto: „Nach mir die Sintflut“ entspringt der eigenen Bequemlichkeit, dem Unwillen oder auch Unvermögen, notwendige Veränderungen vorzunehmen. Sie werden sich aufzwingen.

Wichtig ist es, dass die jungen Generationen in den Industriestaaten - konfrontiert mit der Wahrheit - sich als Teil des Ganzen begreifen und einbringen in die Welt: Mit Fragen und Forderungen durch die Verwerfung alter Denk- und Verhaltensmittel, durch neue und alternative Lebensweisen und Wertmaßstäbe und anderes mehr.

Wenn dies geschieht, dann wachsen die Möglichkeiten, eine gerechtere Welt zu schaffen. Die „Alten“ werden sterben - was sie hinterlassen, fällt auf uns, was wir daraus machen, liegt an uns.

 

Bleibt festzuhalten, dass der Weltkommunismus nur eine andere, bewusst gewollte und real existierende Form des Paradieses ist. Er wird nie zu erreichen sein, doch wer will bestreiten, dass auf dem Wege dahin für hunderte

 von Millionen Menschen nicht ein Stückchen Glück abfällt. Das muss es doch wert sein, nach einer besseren, glücklicheren Welt zu streben.

 

Es gilt die These: „Der Sozialismus ist ein Weg und kein Ziel.“

 

 

 

 

9. Das 20. Jahrhundert - Geschichte und Vision

Es scheint ohne Frage, dass dieses dramatische, zu Ende gehende Jahrhundert - eigentlich Jahrtausend - gefüllt war mit Massenmord und Massenmördern, mit scheinbar erfüllten Idealen einer gerechteren Welt, mit Produktivkraftentwicklung und Produktivkraftzerstörung (= Hungertod von Millionen Menschen und Rüstung), mit Diktatoren und Demokratien, mit Putschen und Revolutionen, mit dem Aufstieg und Niedergang des „real existierenden Sozialismus“.

Doch die Wurzeln des 2. Weltkrieges und des Kalten Krieges, vieler Widersprüche liegen im Menschen selbst, seiner „angeborenen“ (aber durch Lernprozesse ablegbaren) Intoleranz und Gleichgültigkeit; seinem Wunsch jemandem zu folgen, der ein gegenüber vorherigen Verhältnissen besseres Leben verspricht - egal, welche Konsequenzen sich ergeben könnten.

 

Ursachen sind auch die bewusste Spaltung einer Gesellschaft in Gut und Böse - Linke und Rechte. Die hier entstandenen Gräben schienen und scheinen unüberwindbar zu sein und wurden tiefer als z. B. in Deutschland die sozialdemokratisch geführte Regierung auf die eigene Arbeiterklasse schießen ließ. Mit der Revolution in Rußland wurden die dortigen, durch halbfeudale Besitzverhältnisse und „früh“ kapitalistische Produktion sowie den Krieg unzumutbaren Verhältnisse zerstört. In logischer Konsequenz und unter Nutzung der Macht wurde eine bürokratisch repressive Industrialisierung und Kollektivierung sowie Kolonialisierung ganzer Nachbarvölker Rußlands realisiert, deren scheinbare Erfolge für die verelendeten Massen (wie viele Opfer gab es dabei?) sichtbar und greifbar waren, die den Anschein erweckten, als wäre dies der einzig mögliche und richtige Zustand einer menschlichen Gesellschaft.

Es verfestigten sich damit Machtstrukturen, ohne die die Sowjetunion wohl nie den 2. Weltkrieg gewonnen hätte. Das hier zugleich einer der schlimmsten (eigentlich der schlimmste, denn es sollte ja eine Gesellschaft für die Menschen sein) Massenmörder regierte, prägte entscheidend dieses Jahrhundert. Diese nicht auf Marx’scher oder Lenin’scher Kapitalismus-/Imperialismusdefinition bestehende Gesellschaft fand ihr Pandon in eben einer solchen:

 

Deutschlands wirtschaftliche und militärische Fähigkeiten waren größer als die

geistigen - wie sonst konnte es ein Volk „wagen“, zweimal in einem Jahrhundert - nur 25 Jahre = eine Generation auseinanderliegend - einen Weltkrieg anzufangen? Wie sonst konnte es ein Volk wagen, die systematische industrielle Ermordnung von Millionen Juden und Andersdenkenden europaweit zu planen und auszuführen? Wie sonst konnte es das Kapital (und seine Vertreter) wagen, am Massenmord zu verdienen: an Haaren, Kleidern, Zähnen, Haut und Knochen von Frauen und Kindern. Hier wurde eine Wunde in die Menschheit geschlagen, die nicht wieder zuwächst. Hier wurde gezeigt, was - und dass es - mit Menschen gemacht werden kann.

In beiden Systemen existierte eine schweigende Mehrheit, die den Abtransport, das Verschwinden der Nachbarn, Freunde, Bekannten, ja Familienangehörigen sah, stumm blieb, sich duckte und einreihte. Hier liegen Wurzeln für den genannten Massenmord, den Faschismus und Stalinismus, denn jeder Einzelne ist auf seine spezifische Weise mit solchen Symptomen behaftet - ob er sie auslebt, hängt von seinen Wünschen und Wertvorstellungen ab, seiner geistigen Erziehung und Fähigkeit die Umwelt zu begreifen, mit ihr in Frieden zu leben.

Der Zerschlagung des Faschismus folgte ein Kalter Krieg voller heißer Phasen. Die stalinsche Prägung der osteuropäischen Völker zerstörte dort viele Grundlagen, die zur Schaffung stabiler demokratischer Verhältnisse nötig sind. Gerade die bürokratisch planmäßige Entfaltung der Individuen erwies sich als Fehlgriff der Geschichte, als wesentliche Ursache der (bewussten) Zerstörung dieser Systeme. Westeuropa entwickelte sich zu einer politisch, wirtschaftlich und militärisch starken Gemeinschaft - darin integriert eben dieses deutsche Volk - halbiert in Land und Menschen als Folge seiner Handlung. Die Industrialisierung und massenhafte Konsumierung Westeuropas, der Industriestaaten allgemein, hat zwei wesentliche Wurzeln: Zum Einen die Mobilisierung der Produktivkraft Mensch durch deren freie Entfaltungsmöglichkeit mit dem Anreiz Konsum sowie der Mobilisierung der Kräfte in den Entwicklungsländern, deren Einbeziehung (aus ökonomischer und militärischer Stärke heraus) in den Reproduktionsprozess der Konsum­gesellschaften. Das betrifft billige Arbeitskräfte und Rohstoffe.

 

Gleich einer Pyramide ordnen sich die reichen, armen und ärmsten Länder ein, entsteht der Eindruck, dass es schon immer so war - ob in einer Stadt, einem Land, einem Kontinent und es immer so sein wird.

Einher mit der Entwicklung und Festigung der Konsumgesellschaften geht ein wachsender Verbrauch an Material und Rohstoffen und eine wachsende Anhäufung von zum Teil hochgiftigen Abprodukten, die, bedingt durch scharfe Umweltbestimmungen in den Erzeugerländern, in andere Länder exportiert werden - oft sogar die ganze Produktion.

Die westlichen Länder sind überflutet von Kraftfahrzeugen, der Massentourismus zerstört ganze Landschaften (Alpen, Spaniens Küste). Überall, wie bei der Erosion ganzer Landstücke, wird die Erde systematisch zerstört: bewusst, unbewusst. In Jahrmillionen gewachsene Verflechtungen der Natur- und Tierwelt werden zerschnitten.

Die 150 Jahre weltweiter Industrialisierung endet in der Katastrophe, einer Sackgasse. Das ausgehende Jahrhundert kann entscheidend sein für den Ausgang des ungleichen Wettbewerbs zwischen Natur und Mensch, denn neben den genannten Zerstörungen durch Kriege, Raubbau und Müllberge besteht im Zusammenhang mit dem notwendigen Zerfall des totalitären Sozialismus/Kommunismus und damit dem Zerfall des Ost-West-Konfliktes nun endlich die Chance, notwendige Schritte der Abrüstung und gleichberechtigten politischen und wirtschaftlichen Neuordnung der Welt einzuleiten.

 

Der Vision eines geeinten Europa - entstanden aus verschiedenen Realitäten dieses Jahrhunderts - muss die Vision einer geeinten Welt folgen.

Diesem Prozess kann sich keiner verschließen - außer er beschreitet die ersten beiden Wege einer weiteren möglichen Entwicklung.

Die bitter klingenden Worte von Karl Marx vom Kapital, das um seines eigenen Unterganges Willen Mehrwert (= Profit) erzeugen muss und bei 300 % zu allem bereit ist, dürfen nicht Realität werden.

 

 

Europa, seit 500 Jahren Auslöser von dynamischen (negativen) Prozessen auf anderen Kontinenten, kann heute etwas von dem zurückgeben, was es jahrhundertelang anderen wegnahm. Diese Rückkoppelung bezieht sich vor allem auf die bürgerlich demokratischen Prinzipien, die Festigung der Kooperation und Zusammenarbeit verschiedener Völker und dieser Beispielwirkung, die notwendigen Umbauten der Wirtschaft auf sozialem und ökologischem Gebiet, die Reduktion des Anspruchsdenkens - als eine neue Form von Wertvorstellungen, die zügige Vermittlung von Technologien und Grundkenntnissen in Politik und Wirtschaft, die Abrüstung und die der darauf folgenden Konversion u. a. m.

Wenn es hier nicht gelingt, Zeichen zu setzen, dann ist Europa trotz seines Fortschritts eigentlich ein unterentwickeltes Land. Das europäische Beispiel kann Signalwirkung bekommen.

 

Gerade die Probleme im nahen und mittleren Osten werfen aber die Frage auf, ob es einzelne Völker gibt, die trotz einer Demokratisierung in aller Welt fähig und bereit wären, auszubrechen. Ist die Vision einer geeinten Welt möglich, wenn die Ressourcen knapper werden und die Reichen „Kuchenstückchen“ abgeben müssen bzw. die anderen diese mit Gewalt (?) holen wollen. Sind die Unterschiede der Völker nicht unüberbrückbar und naturgegeben?

Die gewollte Spaltung der Welt in Ost und West ermöglichte keine geeinte, brachte aber Sicherheiten (?). Die nun mögliche Einheit der Welt birgt aber Unsicherheiten in sich!

Können Sicherungen nichtmilitärischer Form eingebaut werden? Ja.

Deren Aufbau beginnt schon durch eine breite internationale Verflechtung der Produktion, die absolute (wer es kann) Reisefreiheit, die zunehmende Kommunikation zwischen Staaten und Kontinenten, die schnelle und massenhafte Verbreitung von Informationen. Damit wird der Boden bereitet für eine notwendige Toleranz bei der Annäherung unterschiedlicher Kulturen.

 

 

 

Werden diese Prozesse ergänzt durch aktive Unterstützung (Hilfe zur Selbsthilfe) der Entwicklung durch die Industrieländer, dann scheint die Vision auf lange Sicht hinaus (100 Jahre?) realisierbar zu sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10. Der kapitalistische Sozialismus

Die schon benannte Spaltung einer Gesellschaft in Gute und Böse, Linke und Rechte, Arme und Reiche, der desolate Zustand unserer Welt ist letztlich nur der sichtbare Ausdruck des eigenen Zustandes der Menschen, denn wer auf der einen Seite und wider besseren Wissens faktisch im gesicherten Wohlstand lebt und auf der anderen Seite Gleichgültigkeit ist gegenüber (selbst erfahren) Hunger, Elend und Not, hat sich nur äußerlich verändert gegenüber den Barbaren vergangener Jahrhunderte.

Es ist die gleiche Barbarei gegenüber anderen Mitmenschen und Völkern wie früher - nur auf einer höheren, gefährlicheren, weil selbstzerstörerischen Stufe.

Dies wirft die Frage auf, ob es Sinn hat, dem entgegenwirken zu wollen! Ja.

Der Mensch ist ein lernfähiges sozialkulturelles Wesen. Neue Erfahrungen und Produktions­techniken bedingen neue Haltungen und Handlungsweisen. Auf der stetigen Suche nach der Wahrheit wurden in diesem Jahrhundert viele Wege beschritten, die sinnlose Opfer kosteten. Zugleich wurden - gleich den unzähligen Experimenten in Physik oder Chemie - schmerz- und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Diese sollten die Grundlage sein für eine bewusste Planung der Zukunft durch jeden Einzelnen, denn erst damit ist die Chance der Planung für alle gegeben. Bisherige Vorstellungen der Linken vom komplizierten Organismus Gesellschaft, vom Menschen und seiner Unvollkommenheit und ihre Verwicklung mit positiven und negativen Prozessen in der Gesellschaft sind von gelernten (nicht allen!) Bildern zu befreien. So stecken hinter der oft verschmähten Sozialdemokratie in Deutschland viele Wähler - ebenso wie hinter konservativen, oft christlich (?) geprägten! Dies sind Lebenshaltungen! Wer wollte verkennen, dass Parteien manipulieren, aber auch manipuliert werden, dass Bürger wählen und selbst gewählt werden, dass sich Eliten, von oben und unter kommend, vermischen, dass die früheren und lange regierenden Fürsten- und Königshäuser von einer anderen, stetig in Bewegung bleibenden Menschengruppe abgelöst wurden, dass die Lust auf Macht und deren Ausübung nicht mehr „angeboren“ sein muss, sondern lernbar ist und als starke Triebfeder eigener Handlungen wirkt. In einer Industriegesellschaft vollziehen sich viele komplizierte Prozesse, die zusammen

 

 

 einen scheinbar nicht eindeutig erkennbaren Organismus bilden. Der Marx’sche Kapitalismus  von vor 100 Jahren hat sein Gesicht gewandelt, sein Wesen nicht: Profiterwirtschaftung ist und bleibt oberstes Ziel. Die zugehörige Organisierung der Produktionsstrukturen verändert sich - gekoppelt an die Entwicklung der Produktivkräfte.

Wie der scheinbare freie Wettbewerb und die Marktregulierung geplant werden, zeigen die Mode- und Autoindustrie. Gerade erstere beinhaltet sowohl für die Stoffe als auch Farben langjährige Vorplanungen. Gleiches lässt sich vom (nützlichen?) Auto sagen, denn Neuentwicklungen erfordern Zeit und Geld.

Wenn also Planung möglich ist, warum dann nicht für sinnvolle und notwendige Produkte. Hier gilt es, Ziele zu formulieren, deren Verwirklichung nicht zerstörerisch ist. Die Verantwortung tragenden Politiker haben - auch aus der Kenntnis der Fakten und Zusammenhänge heraus - die Pflicht, dem Wähler nicht beschönigend zum Munde zu reden, sondern zu deren Schutz wirksam zu werden.

Die Massenersatzdroge Konsum, stetig steigender Wohlstand sind der falsche Weg zur Lösung der Zukunftsprobleme. Überzeugungsarbeit ist zu leisten, um Verhaltensände­rungen der breiten Masse anzuschieben.

Gegenwärtig beginnt durch den Zerfall der Länder des Ostblocks und deren Ziel einer (freien) sozialen Marktwirtschaft eine weltweite Kapitalisierung. Einher damit geht in Europa auch die Demokratisierung.

Beides, eine funktionierende Marktwirtschaft und bürgerliche Demokratie (= Toleranz im Umgang untereinander = Vorstufe zur Volksherrschaft) scheinen Grundvoraussetzungen zu sein, um aus der gegenwärtigen Krise herauszukommen. Dies ist eine Erfahrung unseres Jahrhunderts! Bitter erworben.

Krisen bieten zugleich die Chance, durch deren Lösung einen Schritt nach vorn zu kommen. Quantitative Veränderungen: hoher Bildungsstand in den Industrieländern und hoher Entwicklungsstand der Produktivkräfte <-----> Umweltzerstörung können in qualitative umschlagen (eigentlich ist beides nicht zu trennen): Erhalt der Menschheit, der Erde wird zur obersten Maxime des Handelns der kapitalistischen Produktion.

 

Bekanntlich ist dies ein Widerspruch zur „Arbeitsweise“ des Kapitals, doch die neue Qualität bietet auch neue Möglichkeiten der Profiterwirtschaftung. Ebenso gehört dazu die Umorientierung der einzelnen Bürger auf wirklich lebens- und erstrebenswerte Ziele und ihre aktive (fordernde) Mitwirkung an den Entscheidungen des Staates. Es darf nicht einzelnen Politikern (o. a.) überlassen werden, was mit einem selbst und den Kindern geschieht.

 

Notwendigerweise wird sich eine neue Form der „Planwirtschaft“ herausbilden. Nicht das bekannte Strickmuster einer zentralen Planung, die letztlich durch ihre Behinderung der Entwicklung der Produktivkräfte gescheitert ist, sondern die bewusste Planung der staatlichen und kontinentalen Zusammenarbeit auf einer neuen Stufe, um damit schon heute mit der Lösung unserer Probleme zu beginnen.

Sicher ist, dass hierzu vor allem in den Industrieländern neue Wege gegangen werden müssen und geistige Hindernisse zu beseitigen sind. Dazu gehört u. a. ein neues Management in den Betrieben (Kooperation, noch besser: gemeinsame Planung mit den Beschäftigten - Beispiele gibt es schon), einer aktiven demokratischen Mitbestimmung der Bürger an politischen Entscheidungen u. a. m.

 

Was Kapitalismus ist, weiß jeder. Was Sozialismus sein soll, weiß keiner. Ein kapitalistischer Sozialismus scheint nicht möglich, doch eine gerechtere Welt nötig zu sein. Dafür lohnt es sich, einzusetzen.

 

Es bleibt die These: Der Sozialismus ist ein Weg und kein Ziel, denn wer ein Ziel erreicht, ist eigentlich am Ende!

 

 

 

 

 

 

 

11. Der Mensch - Ursache, Ziel und Opfer seiner selbst

Schon mehrfach wurde auf die notwendige Beantwortung der Frage nach dem Sinn des Lebens angemahnt. Sie wird sich für jede Generation neu stellen und ist auf neue Art zu beantworten.

 

Nach der überwundenen Teilung der Welt in Ost-West-Richtung steht die in Nord-Süd-Richtung auf der Tagesordnung. Gelingt es jedoch nicht, auf demokratische Weise den Egoismus des einzelnen Menschen dahin zu führen, dass er sein Handeln in Überein­stimmung bringt mit den Interessen anderer, eigentlich aller, dann besteht ernsthaft die Gefahr der Selbstzerstörung.

 

Der christlichen Religion nach soll der Mensch auf das jüngste Gericht warten, wer jedoch eher stirbt, hat die Möglichkeit, in den Himmel zu kommen. Das ist eine gute Möglichkeit, zur Ein- oder Unterordnung aufzufordern, alles so bestehen zu lassen, nichts zu ändern. 

 


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